Nach dem vierten Platz bei den Europameisterschaften im schweizerischen Luzern hat Lars Hartig von der Friedrichstädter Rudergesellschaft mit dem deutschen Männer-Doppelvierer auch beim World-Cup im polnischen Poznan das Podium denkbar knapp verfehlt.
Im Finale standen neben dem deutschen Quartett, zu dem neben dem Friedrichstädter der Koblenzer Timo Piontek, der Magdeburger Max Appel und der Berliner Karl Schulze gehörten, die Mannschaften aus Großbritannien, Neuseeland, Australien, Polen und China. Vieles deutete auf ein sehr enges Finale hin, und die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Zunächst setzten sich die favorisierten Polen und das deutsche Team ein wenig ab, wurden aber weiterhin stark bedrängt, denn außer China blieben alle Teams nah beieinander. Während die Mannschaft aus Polen sich auf der zweiten Hälfte der 2000-Meter-Strecke absetzte, sah sich die Crew um Schlagmann Lars Hartig den Angriffen der Mannschaften aus Australien und Neuseeland ausgesetzt, ein harter Dreikampf mit ständigen Positionswechseln entwickelte sich. Beim souveränen Sieg der Heimmannschaft, die eine Zeit von 6,01,010 Minuten benötigte, zog schließlich der deutsche Vierer den Kürzeren. Australien belegte mit 6,03,201 Minuten den Silberrang, Neuseeland mit 6,03,480 den Bronzerang und die Crew um Lars Hartig mit 6,03,500 den undankbaren vierten Rang, während Großbritannien und China abgeschlagen die Plätze fünf und sechs belegten.
Trotz der Enttäuschung, nur knapp eine Medaille verfehlt zu haben, können dem Rennen auch einige positive Aspekte abgewonnen werden. „Natürlich ärgern wir uns“, so Lars Hartig nach dem Rennen, „aber wir haben unsere Sache insgesamt gut gemacht. Australien etwa war im letzten Jahr Vize-Weltmeister und hier nur denkbar knapp vor uns. Wir sind also auf einem guten Weg.“ Für die Mannschaft, die noch nicht allzu lange zusammen rudert, spricht auch, dass sie sich nun in der Weltspitze festgesetzt hat. Der letztjährige Vierer etwa stand nicht einmal im WM-Finale.
Da bei den Mannschaften des Deutschen Ruderverbandes traditionell noch bis weit in die Saison gewechselt und ausprobiert wird, wird Bundestrainer Marcus Schwarzrock beim World-Cup im niederländischen Rotterdam am Wochenende anstelle von Lars Hartig den Potsdamer Hans Gruhne auf der Schlagposition testen, der auch 2016 beim Olympiasieg in Rio dieses Position besetzt hat. Lars Hartig wird als Ersatzruderer nach Rotterdam reisen. Der Konkurrenzkampf auch innerhalb der deutschen Mannschaft bleibt also spannend.